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Training
Nr. 10 Ratschläge zur Verbesserung der Spielstärke
Sie müssen mehr und systematischer trainieren.
Allerdings bringt es gar nichts, den ganzen Tag über im Billardsaal
herum zu hängen und Juxpartien zu spielen, im Gegenteil: Sie
schleifen Ihre Fehler immer nur noch mehr ein. Setzen Sie stärker
als bisher auf das Alleintraining, und die Partien sollten Sie in
der Regel genau so ernsthaft angehen wie im Turnier.
Sie brauchen ein klares Trainigsprogramm, das Sie individuell für
sich erstellen müssen. Dabei liegen zwei Gesichtspunkte im
Widerstreit: Einerseits müssen Sie Ihre Schwachstellen ermitteln
und gezielt an deren Beseitigung arbeiten – andererseits sollen
Sie alle Gebiete beackern. Denn wenn Sie überall nur ein wenig
besser werden, wird sich das in der Gesamt-Erfolgsquote deutlich
auszahlen.
Schwachstellen ermitteln.
Vorab sollten Sie die Frage klären, ob zwischen Training und
Turnier eine Lücke klafft – dann benötigen Sie nämlich
in erster Linie psychologische Unterstützung.
Sodann finden Sie heraus, ob Ihr Problem vor allem das unzureichende
Vorausempfinden des Laufs der Bälle ist oder aber die Stoßausführung
selbst. Zumeist ist es ja so, dass der Spieler sofort nach dem Abstoß
weiß, ob der Ball kommen wird oder nicht; das heißt
die geistige Vorweg-nahme war ganz in Ordnung, nur kam der Stoß
nicht
genau so heraus wie er es sich vorgenommen hatte. Hapert es allerdings
bereits bei der Antizipation, brauchen Sie gezieltes Alleintraining
für bestimmte Dessins (oft handelt es sich dabei z. B. um gedrückte
oder gelängte Quarten und ähnliches, wobei man während
der gesam-ten Vorbereitung ein Gefühl der Unsicherheit nicht
los
wird).
Überprüfen Sie die Qualität Ihres Stoßes. Er
sollte geschmeidig, absolut gerade, wirkungsvoll (siehe
Glossar HdB I) und im allgemeinen lang nachfolgend
sein. Ist er auch stets gleichmäßig?
Ist die Vorbereitungsphase optimal? Sind Sie immer und überall
sorgfältig, auch bei den besonders leichten und den besonders
schweren Bällen? Haben Sie die richtige Synthese zwischen Lockerheit
und voller Konzentration
gefunden? Wie steht es mit der Zielgenauigkeit, wenn der Spielball
größeren Abstand von B 2 hat?
Von Seiten der Dessins können Sie als erstes den Spielstärken-Check
der beiden vorigen Seiten nutzen. Gehen Sie sodann sämtliche
Dessingruppen (siehe HdB I) durch und fragen sich, wo Verbesserungen
möglich sind; nehmen Sie sich auch da die Topspieler zum Vorbild.
Überall besser werden
Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass man in manchen Bereichen
lediglich mehr Kenntnisse benötigt –
zum Beispiel was die Konterproblematik angeht,
sodann die Zahl der angewandten Dessins , Antworten auf Abwehr-positionen,
Angriff- und Verteidigungsspiel, Systeme.
Die bloße Verarbeitung von neuen Erkenntnissen ist wesenatlich
leichter zu bewirken als die Umsetzung in komplexe neuromuskuläre
Bewegungsabläufe.
Im einzelnen
Befassen Sie sich mit den Kriterien für die richtige Dessinwahl
– in Verbindung mit der Konterproblematik sowie der Frage
des Abwehr- und des Positionsspiels. Wenn Sie da allmählich
das Gefühl bekommen, stets korrekte Entscheidungen zu treffen,
bedeutet das auch eine ganz wesentliche psychologische Stütze.
Lernen (und üben) Sie neue Dessins, sei es anhand von Büchern
oder durch Besuch von Bundesliga- bzw. Grand-Prix-Turnieren.
Erweitern Sie Ihr Stoßrepertoire: Nachläufer, Gewaltzugbälle,
besonders weiche Wirkungs-Zugbälle,
Doppelbänder, Vielbänder, Kopfstöße, Aufzieher
etc.
Um auf eine noch höhere Ebene zu gelangen, benötigt man
natürlich das Spiel auf Stellung. Hier geht es aber nicht in
erster Linie darum, möglichst viele Positionen (à la
Robin) zu kennen, sondern eine individuell auf Ihr Spiel und Ihren
psychologischen Background abgestimmte Routine zu entwickeln.
Vorrangig ist
Jeden Ball so präzise zu spielen wie nur irgend möglich.
Spielen Sie nicht "ungefähr in die Gegend von B 3"
sondern machen Sie die Karambolage, egal wie komplex oder lang der
Linienverlauf ist. Auch bei ungewohnten Dessins, schwierigen Winkeln,
großen Verlängerungen,
B 3 frei auf dem Tisch oder press an der Bande: Alles muss punktgenau
gemacht werden!
Genau da liegt der Unterschied zwischen Mittelklasse und
Spitze.
Sie müssen dahin gelangen, jede Schwierigkeitsstufe um mindestens
einen Level zu heben:
Leichte Bälle müssen mit (fast) absoluter Regelmäßigkeit
gemacht werden; allein daran hapert es bereits bei sehr vielen schwächeren
Spielern. Bisher mittelschwere Dessins werden zu leichten und schwierigere
sollten immer noch eine gute Chance besitzen. Selbst echte
Problemstöße darf man nicht von vornherein aufgeben.
Bezüglich der Einzelheiten zur den in diesem Kapitel angesprochenen
Fragen darf ich auf das HdB I und II verweisen.
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