Wir
haben 2 Ziele: a) den Ball möglichst sicher zu machen
b) auf Fortsetzung spielen
a) Sicheres Karambolieren
Der Stoß gilt nur deshalb als leicht, weil es sich um
eine genau festgelegte Position handelt, die jeder schon tausende
von Malen gespielt hat. Wäre dem nicht so, müsste
man das Dessin in die Gruppe der "sensiblen" Stöße
einreihen, wo bereits geringfügige Abweichungen bei der
Stoßausführung das Mißlingen der Karambolage
zur Folge haben können. In solchen Fällen tut man
ganz generell gut daran, die Zahl der Stoßvariablen
möglichst gering zu halten.
Zu den letzteren zählen aber nicht nur die Antreffdicke
an B 2 und das Ausmaß des Effets an B 1.
Ebenso wichtig sind: Tempo, Stoßlänge (lang nachfolgend
/ "kurzes Würfchen"), Stoßart (Plötzlich
beschleunigend / Weich einschleichend, ähnlich beim Abschluss
des Stoßes. Mehr oder weniger viel Handgelenkaktion).
Sie alle haben entscheidende Auswirkungen auf die "Qualität"
des Stoßes und somit auf Ball- und Bandenreaktionen.
Bitte richten Sie Ihre Aufmersamkeit ganz dezidiert darauf,
das Tempo, die Stoßlänge und die Stoßart
immer auf genau die gleiche Weise auszuführen.
Das Tempo muss den weiter unten zu besprechenden
Stellungs-Erfordernissen angepasst sein.
Die Stoßlänge wählt man i.
a. mittellang, und auch die Stoßart
"neutral".
Natürlich sind Abänderungen (je nachdem, wie Sie
sich am wohlsten fühlen) erlaubt, aber dann sollten Sie
diese auch jedes Mal beibehalten; hier liegen die häufigsten
Ursachen für Fehlschläge!
Die Antreffdicke an B 2 beträgt etwas
mehr als halbvoll. Am besten richten Sie sich hier nach der
anzustrebenden Lauflinie (rot) von B 2. Der Spielball selbst
sollte übrigens an der rechten langen Bande etwa beim
dritten Diamanten von oben ankommen.
Die Stoßhöhe an B 1 wählt
man meist halbhoch (sog. "45°-Effet"), man kann
aber auch zentralhoch oder sogar mit leichtem Tiefstoß
spielen (wiederum: Dann aber immer so!). Bei Höhe Mitte
bis etwas tief zeigt der Spielball – im Ggs. zum Hochstoß
– keinen Längungsbogen zwischen B 2 und der 1.
Bande und auch nicht zwischen 1. und 2. Bande. Das heißt,
der Ball läuft etwas kürzer, was man ggf. furch
mehr Seiteneffet ausgleichen kann/muss. Sehr wenige Spieler
nehmen B 1 extrahoch.
Das Seiteneffet muss zunächt den anderen Modalitäten
angepasst werden (u. a. auch der Stoßhöhe). Sodann
aber haben wir hier den wesentlichen Faktor, sich auf abweichende
Verhältnisse einzustellen,
als da sind: Kurz oder lang abschlagende Tische, Beginn oder
Ende der Partie, das Raumklima u. ä.
b) Positionelle Überlegungen
Die gewünschte End-Position ergibt sich aus den Lauflinien
ROT (und GELB). Dabei ist anzustreben,
B 2 nicht zu kurz (A), aber auch nicht zu lang (C und D) laufen
zu lassen. Die Position etwa bei B ist am
besten.
Alternative Lösungen
Wenn man langsamer stößt und folglich
– ähnlich wie in der freien Partie – B 2
zum Schluss etwa bei Punkt A (Tisch oben llinks) liegen bleibt,
kann man u. U. eine für weitere Fortsetzungen besonders
günstige Position bekommen, z. B. gedrückte Quart,
kleiner Rundball, Doppelrundball. Des öfteren ist man
aber zu einem schwierigeren Doppelpendler o. ä gezwungen
und gar nicht so selten bietet sich überhaupt keine vernünftige
Folgeposition an.
Hier zeigt sich ganz allgemein eine Problematik des Stellungsspiels,
wenn man sich bemüht, alle 3 Bälle ins untere Drittel
oder gar Viertel zu bekommen, sofern man sich dabei nicht
sicher sein kann, den
Spielball näher zur kurzen Bande zu plazieren als Ball
2 (und Ball 3).
Stößt man wesentlich stärker,
wird B 2 wieder mehr zur Billardmitte bzw. zur unteren Drittel-Linie
gelangen. Allerdings ist dann – wie ganz allgemein beim
Spiel mit Übertempo – nicht absehbar, welche Position
die Bälle 1 und 3 einnehmen werden. Auch haben die Chancen
eine größere Streubreite: Von sehr gut bis sehr
mäßig.
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