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Training
Nr.
17 Tips und Tricks – Abteilung Psychologie
"Auf Durchschnitt spielen"
Die meisten Spieler möchten den Durchschnitt, den sie von sich
erwarten, am liebsten in jeder von ihnen gespielten Partie erzwingen.
Das ist alles Quatsch! Wie hoch Ihr Durchschnitt jeweils ist, hängt
in allererster Linie von äußeren (wie die Bälle
gerade laufen) und "inneren" (psychischen) Zufälligkeiten
ab – gerade das ist für das Billardspiel typisch und
oft frustrierend. Merke:
1. Da lässt sich überhaupt nichts erzwingen
- man verkrampft nur und hinterlässt dem Gegner Stellungen,
wenn man zu risikoreich spielt.
2. Es geht ums Gewinnen und nicht primär um
die Erzielung hoher Durchschnitte. Wenn bei einem selbst nichts
läuft, wird man versuchen, auch den Gegner aus dem zu Spiel
bringen, egal wie niedrig die Punktzahlen sinken.
3. Man soll stets das tun, was ganz allgemein angebracht
ist: Vernünftig spielen.
4. Der gute Durchschnitt ist die Folge normalen,
wenn auch überlegten Spiels, verbunden mit etwas Glück
– er ist nicht das unmittelbare Ziel, das es anzustreben gilt.
Die 4 Checkpunkte
welche stets und ständig abgearbeitet sein sollten:
1. “Was ist mit Konter?”
2. Nachdem alles so weit eingerichtet ist : “Wie
fühlt sich das an – habe ich eine positive Rückmeldung?”
(das gilt vor allem wenn zeitaufwendige Berechnungen gemacht wurden).
3. Die "Zen-Pause" kurz vor dem Abstoß:
Nochmals versenken und den genau richtigen Zeitpunkt (Kairos) abwarten.
4. Beim Abstoß selbst: Nur geradeaus nach
vorn stoßen, sorgfältig aber doch entspannt – und
so den richtigen Antreffpunkt an B 2 bewirken, wobei man den Lauf
des Spielballs zu Ball 2 und das Antreffen dort visuell verfolgt.
Randbemerkung eines Spitzenspielers dazu:
“Man hat mir von Anfang an geraten und ich habe das immer
beherzigt, den Stoß stets gut nach vorne herauszuziehen. Das
dürfte mit ein Grund für meinen vorbildlich geraden Stoß
sein.
Statistik des eigenen Spiels
Wenn man eine schlechte Partie gespielt hat, lag es meist nicht
nur am Absatz sondern es ist immer wieder auffällig, wie viele
(irgendwie) machbare Bälle man tatsächlich leider doch
ausgelassen hat.
Von den nicht gemachten, jedoch machbaren darf man bei der Beurteilung
allerdings diejenigen abziehen, die relativ schwierig waren (siehe
weiter unten “schwierige Bälle”), technisch einwandfrei
gestoßen wurden, zum Schluß jedoch um nur 1 mm vorbei
gingen.
Andererseits müsste man die Füchse hinzuzählen, wenn
man ein objektives Bild haben will.
Die Relation “erzielte Punkte" zu "ausgelassene
aber machbare Bälle” sollte – bereits
bei mittlerer Spielstärke – deutlich besser sein als
1 : 1. Verbesserung ist in erster Linie durch präziseres Spiel
und speziell durch Nicht-Abreißen-Lassen der eigenen Serie
zu erreichen.
Merkverse:
1. Denke bei jedem Ball: “Der ist ja machbar”.
2. Was machbar ist, muss auch gemacht werden!
3. Dreiband ist ein Serienspiel!
Welche Bälle dürfen als schwierig gelten?
1. Lange Distanz zu B 2, vor allem wenn letzterer
nicht halbvoll getroffen werden darf und/oder press bzw. sehr nah
der Anspielbande steht.
2. B 1 und/oder B 2 press (oder sehr nah) an der
Abspiel- resp. Anspielbande.
3. Nicht problemlos auszuschaltende Kontergefahr.
4. Technische Schwierigkeit: Doppelbänder,
Gewalt-Zugbälle und -nachläufer, extreme Mößlacher
u. ä.
Wenn diese Besonderheiten nicht vorliegen, ist der Ball –
egal wie kompliziert die Lösung ist – machbar und sollte
auch gemacht werden!
Die folgenden Punkte:
5. B 3 nicht auf Chance sondern frei auf dem Tisch
bzw. press an der Bande liegend –
6. Die Bälle liegen “nicht im Winkel” –
7. "Sensibler" Stoß –
können zwar eine gewisse Erschwernis bedeuten, sollten aber
dem fortgeschrittenen Spieler keine besonderen Probleme bereiten.
Die Ambivalenz der eigenen Serie
Selbstverständlich muss man bemüht sein, möglichst
viele Bälle nacheinander zu machen und die Serie, soweit es
irgend geht, nicht abreißen zu lassen – man darf aber
dennoch nicht den Zeitpunkt verpassen, wo es geraten ist, (auch)
auf strenge Verteidigung zu spielen.
Für den Mitspieler ist nämlich nichts frustrierender,
als wenn Sie eine Serie abgeliefert haben und er selbst anschließend
vor einer kaum lösbaren Aufgabe steht. So können Sie sich
auf Ihrem Vorsprung etwas “ausruhen” und in weiteren
Anläufen versuchen, ihn auszubauen, anstatt dass Sie Ihrem
Gegner sofort den Einstieg liefern,
seinerseits mit einer Serie zu kontern. In Ausnahmefällen dürfen
Sie sogar auf das Machen eines weiteren Punktes (fast) ganz verzichten.
Mangelndes Durchstehvermögen
Nicht wenige Spieler leiden darunter, das sie nach gutem Start abbauen,
oder umgekehrt sich nach schlechtem
Beginn gar nicht fangen können.
Dafür kann dieser Tip hilfreich sein:
Unterteilen Sie eine 50-Punkte-Partie für sich persönlich
in jeweils 10 Aufnahmen. Lief es bis zur jeweiligen Marke gut, sollten
Sie das abhaken und die nächsten 10 Aufn. mit neuem Kick angehen,
um frisch und hungrig zu bleiben – Lief es bis dahin nicht
gut, fangen Sie den nächsten Abschnitt mit neuem Mut an, ohne
die Frustrationen der
1. Abteilung weiter mit sich zu schleppen.
Ähnlich sollten Sie bei der Freien und Cadre-Partie vorgehen:
Machen Sie, wenn Sie sich in der Serie befinden, nach jeweils 50
Punkten eine mentale (und auch kurze zeitliche) Pause.
Vermeiden Sie den "Alibi-Stoß"
Das heißt: Bei problematischen Dessins sollen Sie nicht nur
pro forma irgendwie in die Nähe von B 3 spielen – sondern
immer mit der Absicht vorbereiten und abstoßen, den Ball auch
wirklich machen zu wollen.
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