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Training
Nr.
18 Weitere Tips und Tricks
Welchen Sinn machen viele Vorschwinger?
Die Top-Spieler machen fast generell viele Vorschwinger, oft 10
und mehr. Bei der Mittelklasse reduziert sich das
im allgemeinen auf drei bis vier. Eigentlich sollte man meinen,
wenn das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt gekommen sei,
sollte man auch abstoßen. Was sollen dann weitere V. noch
bringen?
Der Grund könnte in Folgendem liegen.
Wenn man ängstlich auf den einen, einzig richtigen Moment wartet,
um ihn nur ja nicht zu verpassen und dann auch starten zu müssen,
befindet man sich unter ungesunder Anspannung. Man glaubt nicht
daran, diesen Erlebnis-Punkt auch noch ein zweites oder gar drittes
Mal bewirken zu können.
Erhöht man dagegen die Zahl der Vorschwinger und stellt fest,
dass man den richtigen Moment mehrmals erleben kann und das positive
Gefühl sogar noch verbessern kann, wird man gelassener.und
hat damit günstigere Voraussetzungen für genaues Zielen
und geschmeidigen Stoß. Das Ganze dient dem Spannungs-Abbau.
Nebenbei:
Man kann sich nicht während der gesamten Dauer aller Vorschwinger
stets und ständig voll auf den Antreffpunkt an Ball 2 konzentrieren,
das “fokussiert” zu stark und kostet Energie. Aber was
man dabei stets verinnerlichen kann und soll: Die Geradheit
der Stoßlinie und den flüssigen Bewegungsablauf.
Ungewolltes verfrühtes Abstoßen
Manchmal beobachtet man Spieler, die unter dem Zwang stehen, möglichst
schnell abstoßen zu müssen, und die
nur einen oder überhaupt keinen Vorschwinger machen.
Dagegen könnte dieser Tip helfen:
Machen Sie einen deutlich längeren Schnabel.
Das sollten Sie vor allem dann tun, wenn Sie während der Stoßvorbereitung
merken, dass der psychische Druck zu groß wird. Der wegemäßig
längere Vorschwinger von der Bockhand bis zum Spielball wirkt
entspanndend.
Andere helfen sich damit, dass sie bei den Vorschwingern und ebenso
beim Abstoß selbst jeweils "hinten" eine mehr oder
weniger deutliche Pause machen.
Vernichte die Stoß- und Karambolangst
Vor und im Moment des Abstoßes befindet sich mancher Spieler,
vor allem bei Problem-Stößen, in ängstlicher Erwartungshaltung,
was wohl dabei heraus kommen wird. Er wagt gar nicht, bewusst mitzuerleben,
wie B 1 und B 2 laufen und reagieren, sondern stößt sozusagen
mit eingebautem Blackout. Unbewußte “Korrekturen",
um noch irgendwie etwas zu retten, schleichen sich ein.
Das gehört alles auf den Müll!
Triff deine Entscheidung, und tu dann genau das und nichts anderes,
als was du dir vorgenommen hast. Die “Verantwortung”
musst du sozusagen vorher an der Garderobe abgeben.
Mangelt es dir ganz generell an Mut und Siegeswillen, brauchst du
möglicherweise sportpsychologische Hilfe.
Ein Ratschlag
Rechne generell nicht damit, dass der Gegner dir etwas Gutes hinterlässt,
ebenso wenig damit, dass Du in deiner eigenen Serie als nächstes
einen Sitzer haben wirst (es sei denn du konntest auf Position spielen).
Dann kannst
Du auch nicht enttäuscht werden.
Man soll aber auch nicht ängstlich darauf warten, welche "höchstwahrscheinlich
doch wieder nur schlechte Stellung" herauskommen wird –
neutral bleiben! Gehen Sie immer mit der Einstellung
an den Tisch:
"Jeder Ball ist machbar!"
Es wird alles so gefressen, wie es kommt. Wenn was Günstiges
da liegen bleibt: Erfreulich – und mach das Beste draus! Wenn
nicht (klassisches Abwehrdessin oder ungünstige Winkel, also
eine "Krücke", Kontergefahren, B 3 press an der Bande
oder frei auf dem Tisch liegend): Business as usual –
Du hast ja auch nicht mehr erwartet.
Vergleiche die Einstellung des Golfers Langer: “Wenn mein
Gegner einen mittelschweren Putt vor sich hat, rechne ich damit,
dass er den locht; dann brauche ich nicht enttäuscht zu sein,
wenn das eintritt sondern ich kann mich freuen, wenn er verschiebt.”
Vergleiche die chinesische Beschwörungsformel: “Es wird
ein Mädchen, es wird ein Mädchen” – in der
Hoffnung, dass es ein Junge wird.
Merke: Das eigentlich doch immer zu empfehlende
positive Denken würde hier nichts nützen, da man in diesem
Fall ja selbst keinen Einfluss auf das hat, was passiert.
Ein Versuch
Lange Rundbälle (ohne erforderliche Sonderwirkungen),
bei denen zwischen dem Spielball und dem Anspielball eine große
Distanz besteht, lassen sich – zum Zwecke des genaueren Zielens
– auch gut, á la Snooker, über den Daumenbock
spielen. Man sieht den Verlauf der Queuespitze besser.
Und für solche Dessins einmal mehr zur Erinnerung: Zärtlich
stoßen und in die Bälle "hineinhorchen"
– Ganz ruhig und lang zu Ball 2 vorstoßen – Den
Lauf des Spielballs miterleben – Zum Schluss das Queue einfach
nur aus der Hand gleiten lassen (um alle Arten von unerwünschten
Sondereffekten auszuschalten).
Betr. Zielen auf lange Distanz
Standardmethode:
Lang nachfahren, um psychisch möglichst lange
die “Kontrolle” über den Spielball zu behalten
und außerdem sozusagen den Abstand zu B 2 zu verkürzen:
Wenn sich B 1 nach dem langen Followthrough endlich von der Qeuespitze
trennt, ist diese wesentlich näher an B 2 als beim Start.
Beim Stoß selbst im wesentlichen darum bemüht sein, die
gerade Queue-Linie zu stoßen und nicht zu intensiv
verinnerlichen wollen, auf welchen haargenauen Punkt an B 2 sie
zeigt. Letzteres könnte ein zu starkes, verkrampftes “Fokussieren”
bewirken.
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